Bildung durch Begeisterung e.V.
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Selbstverteidigung Workshop

Dank des Equipments, welches vom BdB zur Verfügung gestellt wurde, konnte Gerrit Nanninga im Sommer und Herbst 2015 schon mehrere Workshops rund um das Thema Selbstverteidigung geben. Die Teilnehmer sind total begeistert und tatsächlich überlegt Gerrit gerade einen Verein zu gründen, um sich verstärkt dem Thema zu widmen. Wir freuen uns, dass wir ihn in der Startphase unterstützen konnten!

 

Mittlerweile ist aus dem Projekt ein eigener Verein entstanden: Krav Maga Kiel e.V.

WORKSHOP ZUR SELBSTVERTEIDIGUNG - ein interview mit gerrit

Simone: Hallo Gerrit, schön dass du da bist und mir ein paar Fragen zu deiner Projektidee beantwortest. Du möchtest gern einen Selbstbehauptungs- bzw. Selbstverteidungs-Workshop anbieten bzw. bietest diesen schon an und benötigst noch das nötige Kleingeld, um das Projekt zu vervollständigen. Bildung durch Begeisterung möchte dich hierbei gern unterstützen. Wie bist du eigentlich auf die Idee zu diesem Workshop gekommen?

 

Gerrit: Ich trainiere seit einigen Jahren Selbstverteidigung und habe an mir und an Trainingspartnern erfahren, wie Selbstvertrauen und Selbstsicherheit gestärkt wurden. Ich fand es faszinierend zu beobachten, wie Menschen ihre eigene Stärke entdeckt haben und ein Stück aufrechter gegangen sind – das war zumindest mein Eindruck. Diese Erfahrung möchte ich gern anderen Jugendlichen zuteilwerden lassen!

 

Simone: Warum ist dir das Thema so wichtig?

 

Gerrit: In gefährliche Situationen wie etwa eine Schlägerei kann grundsätzlich jeder geraten. Die Voraussetzung ist ja nicht, dass man selbst bewusst jemanden provoziert. Die wenigsten wissen in Solchen Momenten wie man sich verhalten sollte. Ganz klar ist die Antwort darauf zunächst einmal verbal zu deeskalieren, flüchten oder Hilfe zu suchen. Wenn solche Versuche scheitern, kommt es zu einer schwierigen Situation: ein Straßenkampf – eine sehr gefährliche Lage, die niemals fair ist und fast immer mit schweren Verletzungen einhergeht. Ich möchte Jugendlichen beibringen sich im Falle des Falles zu verteidigen und zu schützen. Den jungen Menschen soll es durch Sport, spielerische Elemente, Üben von Techniken und Zusammenarbeit möglich gemacht werden, sich auszuprobieren, eigenes Potenzial zu entdecken und nicht zuletzt viel Spaß zu haben.

 

Simone: An wen richtet sich der Workshop?

 

Gerrit: Mein Workshop ist für Jugendliche von 12-18 Jahren. Grundsätzlich ist die Altersgrenze nach oben hin offen. Für die Zukunft kann ich mir vorstellen einen ähnlichen Workshop auch für Erwachsene anzubieten.

 

Simone: Was sind bzw. sollten Workshop-Inhalte sein und wie sieht der Ablauf aus?

 

Gerrit: Anfänglich geht es um die verschiedenen Aspekte von Konflikten, die Opfertheorie und Möglichkeiten der Deeskalation. Hierbei sollen Antworten auf verschiedene Fragen gefunden werden, wie etwa: „Wie entstehen Konflikte?“, „Was kann ich tun, damit es nicht zum Konflikt kommt?“, „Welche Möglichkeiten gibt es, wenn man mich bedroht oder mir jemand Gewalt antun möchte?“ und „Wie reagiere ich nach einer Konfliktsituation?“.

Im weiteren Verlauf wird sich in Spielen, simulierten Gefahrensituationen und unter Anwendung verschiedener Techniken ausgepowert, wobei auch Limits ausgelotet und gedachte Grenzen überwunden werden können. Dazu verwende ich das Verteidigungssystem „Krav Maga“. Es ist sehr populär und geschätzt, da es auf hohe Praktikabilität Wert legt sowie durch die Auswahl von einfachen aber effektiven Techniken schnell erlernbar ist. Ein vorsichtiger sowie rücksichtsvoller Umgang mit den Trainingspartnern ist Voraussetzung im Workshop und wird streng überwacht. Es werden also im Training nicht nur Kraft, Bewegungen und Reflexe geschult, sondern auch soziales und respektvolles Umgehen mit dem Nächsten.

 

Simone: Was genau brauchst du, also welche Hilfsmittel, um einen Workshop durchzuführen?

 

Gerrit: Für den Teil der eher theoretischen Überlegung brauche ich Medien um Ergebnisse und Gedanken festzuhalten. Es müssten also Papier für eine Flipchart und Stifte gekauft werden. Außerdem wäre die Erstellung eines prägnanten Hand-Outs zu bezahlen.

Für den zweiten, aktiven Teil gilt, dass die Möglichkeiten steigen je mehr Material zur Verfügung steht. Grundvoraussetzung für einen Kurs für 20 Personen sind 10 Schlagpolster (Pratzen). Ideal wären außerdem Grappling-Handschuhe, Tiefschutz, Zahnschutz, Handpratzen und eine Full Self Defence Armour. Auch Schienbeinschoner, Messerattrappen (aus Schaumgummi), gepolsterte Schlagstöcke und Pistolenattrappen würden uns weiterhelfen.

 

Simone: Zahnschutz, Schlagstöcke, Messer- und Pistolenattrappen…das klingt ehrlich gesagt sehr brutal und für mich ganz und gar nicht nach dem vorrangigen Ziel des Deeskalierens und einem friedvollen Miteinander…

 

Gerrit: Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Aber gleichzeitig geht es um die realitätsnahe Simulation einer Konfliktsituation. In manchen Fällen reicht Reden nun einmal nicht und auch weglaufen ist nicht immer möglich. Wenn wir Jugendliche in der Selbstverteidigung schulen möchten, müssen wir sie auch darauf vorbereiten, dass jemand ein Messer oder gar eine Pistole ziehen könnte. Zum Glück kommt so etwas in der Realität selten vor, ist aber leider nicht auszuschließen. Und wenn man dann in solchen extremen Situationen richtig reagiert, kann man unter Umständen sein Leben oder das anderer retten.

 

Simone: Ich gehe davon aus, dass du nicht alleiniger Trainer in solchen Workshops bist wirst. Wer unterstützt dich bei der Durchführung?

 

Gerrit: Bei der Durchführung des Projekts kann ich mich auf die Unterstützung von, Helge Fünderich, Michi Büttner, Miriam Bereuther und Tobias Rothe zählen.

 

Simone: Habt ihr schon Erfahrungen gesammelt als Trainer bzw. in der Schulung junger Menschen in der Selbstverteidigung?

 

Gerrit: Wir haben bereits auf der Nordlicht-Freizeit  an Silvester und in mehreren Einheiten in der Apostelgemeinde in Kiel Selbstverteidigungskurse durchgeführt. Das hat allen Beteiligten viel Freude bereitet und ich würde behaupten, es gab einen großen „Aha-Effekt“ und die Jugendlichen haben eine Menge gelernt. Bisher haben wir nur positives Feedback erhalten.

 

Simone: Hast du eine konkrete Idee, wann der nächste Workshop durchgeführt werden soll?

 

Gerrit: Über Silvester findet wieder die Nordlicht-Freizeit statt. Da möchten wir gerne wieder einen Kurs anbieten. Wenn das Material bis dahin schon da wäre, wäre das klasse. Auch in der Apostelgemeinde in Kiel werde ich die nächsten Monate noch ein paar Einheiten geben und für die Nordpointfreizeit 2016 steht unser Selbstverteidigungs-Workshop schon fest im Programm.

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